1922 – Aus der Schützengesellschaft Lenhausen (vor 100 Jahren)

Am 18. März 1922 hatte der Vorsitzende Josef Tönnesmann seinen Rücktritt erklärt. Für ihn wurde in der Generalversammlung am 4. Juni 1922 Wilhelm Möllers gewählt (der das Amt dann bis 1929 inehatte).

Die Versammlung beschloss zudem, am Schützenfest in Finnentrop teilzunehmen. Abmarsch zu Fuß um 1 Uhr mittags, “jedoch ohne Musik”! “Mitglieder unter 50 Jahren, die sich nicht an dem Festzug nach Finnentrop beteiligen, sollen eine Strafe von 20 Mark bezahlen, sofern sie nicht dienstlich verhindert sind.”

Auf unserem Schützenfest spielte die Kapelle Schauerte “in Stärke von 14 Mann zum Preise von Mk. 7000,-“. “Für das Abschießen des Vogels wurde die Prämie von Mk. 1000,- festgesetzt … Der ‘Geck’ soll ebenfalls wie auch früher beim Aufsetzen des Vogels mit angebracht werden.”
Ein Antrag auf Freibier beim Vogelaufsetzen wurde aber (leider) abgelehnt.

Schützenkönig wurde August Bauerdick (obiges Bild: WP von 1982). Der erinnerte sich 1982 (zu seinem 60jährigen Königsjubiläum): “Erst gegen halb eins, nach über 450 Schuß aus unseren 71er Militärgewehren fiel das Biest endlich von der Stange … Trotz aller widrigen Umstände, es war Inflationszeit und das Bier kostete 6 Mark, der Hofstaat schließlich pro Paar 1055 Mark, haben wir zünftig gefeiert. Schließlich war zu der Zeit Schützenfest das einzige Festvergnügen im Dorf, und dann ging es zur Sache!”

Ach ja, noch ein bemerkenswerter Beschluss der damaligen Generalversammlung:
“Als Bestrafung für diejenigen, welche die 3 Festzüge nicht mitmachen sind pr. Zug Mk. 10,- festgesetzt.“